„Wir stehen vor der dritten humanitären Krise in der Region innerhalb von nur zwölf Monaten, und das vor dem Hintergrund zahlreicher anhaltender Herausforderungen“, sagte Angelita Caredda, Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika bei NRC. „Syrien liegt nach 13 Jahren Konflikt bereits am Boden. Die Massenvertreibung aus dem Libanon kommt zu einer Zeit, in der die Hilfsmaßnahmen bereits nicht mehr mit dem bestehenden Bedarf Schritt halten können. Tausende von Familien, die nach Syrien kommen, werden Schwierigkeiten haben, eine sichere Unterkunft oder die Grundversorgung für ihre Kinder zu finden. Dies ist eine Krise unter vielen.”
Mehr als 276.000 Libanes*innen und im Libanon lebende Syrer*innen mussten nach Syrien fliehen, die meisten von ihnen Frauen und Kinder - einige Kinder wurden allein auf die Reise geschickt. Die Reise nach Syrien birgt ihre eigenen Risiken: Ein israelischer Luftangriff auf den wichtigsten Grenzübergang zwischen den beiden Ländern zwang Tausende, ihre Autos zurückzulassen und die Grenze zu Fuß zu überqueren, nur mit dem, was sie tragen konnten.
Der Bedarf an der Grenze und in den Auffanglagern ist überwältigend: Es gibt nicht genug Wasser, Nahrung oder Unterkünfte, ganz zu schweigen von psychologischer Hilfe oder Unterstützung für Kinder. Die NRC-Teams berichten auch von einem starken Anstieg der Lebensmittelpreise und der Mieten für Unterkünfte.
Syrer*innen, die vor dem Konflikt im Libanon fliehen, haben das Recht auf ein Leben in Sicherheit und Würde. Sie müssen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen haben und ohne Angst vor Ausbeutung oder Nötigung leben können. Staaten, Geber und politische Entscheidungsträger sowohl in der Region als auch in Europa sollten sich nicht der Illusion hingeben, dass Syrer*innen freiwillige und fundierte Entscheidungen treffen, um nach Syrien „zurückzukehren“. Über den aktuellen Konflikt im Libanon hinaus hat die flüchtlingsfeindliche Rhetorik in der Region in diesem Jahr zugenommen, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass die Aufnahmeländer von der internationalen Gemeinschaft weitgehend im Stich gelassen wurden und die Flüchtlingskrise allein bewältigen müssen. Infolgedessen haben Syrer*innen in der gesamten Region ein Jahr der Abschiebungen, Räumungen, Verhaftungen und Schikanen erlebt.
Die sich ausweitende regionale humanitäre Katastrophe bedroht weitere Millionen Menschen über die Grenzen hinweg, da die internationale Gemeinschaft keinen Waffenstillstand erreichen kann. „Wir können die Situation im Nahen Osten nicht länger als eine Reihe von isolierten Konflikten und Vertreibungskrisen betrachten. Politisches Versagen droht eine ganze Region zu destabilisieren und Millionen Menschen zu einer Katastrophe zu verurteilen. Die globale Diplomatie muss über Plattitüden und nicht eingehaltene Verpflichtungen hinausgehen“, so Caredda.
Die Finanzierung der bereits bestehenden Krise in Syrien liegt bei nur 26 Prozent, dem niedrigsten Stand seit 2016, obwohl der Bedarf in diesem Jahr ein beispielloses Ausmaß erreicht hat. Die Geber müssen dringend bereits zugesagte und zusätzliche Mittel bereitstellen, um Millionen von Menschen zu helfen, die von Gewalt, einer sich verschärfenden Wirtschaftskrise und Inflationsraten betroffen sind, die es den meisten Menschen unmöglich machen, sich Grundnahrungsmittel zu leisten.
Notizen für die Redaktionen:
- Mitte des Jahres 2024 waren in ganz Syrien beispiellose 16,7 Millionen Menschen bereits auf humanitäre Hilfe angewiesen (UN).
- Bis zum 14. Oktober sind mindestens 276.000 Menschen aus dem Libanon nach Syrien gekommen (UNHCR).
- Rund 60 Prozent dieser Menschen sind Kinder und Jugendliche, von denen viele allein ankommen (UNHCR).
- Vor Oktober lebten mehr als 90 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze und schätzungsweise 7,2 Millionen Menschen waren innerhalb Syriens auf der Flucht, wobei die Gefahr weiterer Massenvertreibungen nach Syrien besteht (UN).
Für weitere Informationen oder zur Vereinbarung eines Interviews wenden Sie sich bitte an:
- Ahmed Bayram, MENA Media Adviser, NRC Norwegian Refugee Council in Amman: bayram@nrc.no, +962 79 0160147
- Zoe-Marie Lodzik, Communication Adviser, NRC Norwegian Refugee Council in Berlin: lodzik@nrc-hilft.de, +49 151 578 60663
- NRC Norwegian Refugee Council weltweite Medien-Hotline: media@nrc.no, +47 905 62 329
„Wir stehen vor der dritten humanitären Krise in der Region innerhalb von nur zwölf Monaten, und das vor dem Hintergrund zahlreicher anhaltender Herausforderungen“, sagte Angelita Caredda, Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika bei NRC. „Syrien liegt nach 13 Jahren Konflikt bereits am Boden. Die Massenvertreibung aus dem Libanon kommt zu einer Zeit, in der die Hilfsmaßnahmen bereits nicht mehr mit dem bestehenden Bedarf Schritt halten können. Tausende von Familien, die nach Syrien kommen, werden Schwierigkeiten haben, eine sichere Unterkunft oder die Grundversorgung für ihre Kinder zu finden. Dies ist eine Krise unter vielen.”
Mehr als 276.000 Libanes*innen und im Libanon lebende Syrer*innen mussten nach Syrien fliehen, die meisten von ihnen Frauen und Kinder - einige Kinder wurden allein auf die Reise geschickt. Die Reise nach Syrien birgt ihre eigenen Risiken: Ein israelischer Luftangriff auf den wichtigsten Grenzübergang zwischen den beiden Ländern zwang Tausende, ihre Autos zurückzulassen und die Grenze zu Fuß zu überqueren, nur mit dem, was sie tragen konnten.
Der Bedarf an der Grenze und in den Auffanglagern ist überwältigend: Es gibt nicht genug Wasser, Nahrung oder Unterkünfte, ganz zu schweigen von psychologischer Hilfe oder Unterstützung für Kinder. Die NRC-Teams berichten auch von einem starken Anstieg der Lebensmittelpreise und der Mieten für Unterkünfte.
Syrer*innen, die vor dem Konflikt im Libanon fliehen, haben das Recht auf ein Leben in Sicherheit und Würde. Sie müssen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen haben und ohne Angst vor Ausbeutung oder Nötigung leben können. Staaten, Geber und politische Entscheidungsträger sowohl in der Region als auch in Europa sollten sich nicht der Illusion hingeben, dass Syrer*innen freiwillige und fundierte Entscheidungen treffen, um nach Syrien „zurückzukehren“. Über den aktuellen Konflikt im Libanon hinaus hat die flüchtlingsfeindliche Rhetorik in der Region in diesem Jahr zugenommen, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass die Aufnahmeländer von der internationalen Gemeinschaft weitgehend im Stich gelassen wurden und die Flüchtlingskrise allein bewältigen müssen. Infolgedessen haben Syrer*innen in der gesamten Region ein Jahr der Abschiebungen, Räumungen, Verhaftungen und Schikanen erlebt.
Die sich ausweitende regionale humanitäre Katastrophe bedroht weitere Millionen Menschen über die Grenzen hinweg, da die internationale Gemeinschaft keinen Waffenstillstand erreichen kann. „Wir können die Situation im Nahen Osten nicht länger als eine Reihe von isolierten Konflikten und Vertreibungskrisen betrachten. Politisches Versagen droht eine ganze Region zu destabilisieren und Millionen Menschen zu einer Katastrophe zu verurteilen. Die globale Diplomatie muss über Plattitüden und nicht eingehaltene Verpflichtungen hinausgehen“, so Caredda.
Die Finanzierung der bereits bestehenden Krise in Syrien liegt bei nur 26 Prozent, dem niedrigsten Stand seit 2016, obwohl der Bedarf in diesem Jahr ein beispielloses Ausmaß erreicht hat. Die Geber müssen dringend bereits zugesagte und zusätzliche Mittel bereitstellen, um Millionen von Menschen zu helfen, die von Gewalt, einer sich verschärfenden Wirtschaftskrise und Inflationsraten betroffen sind, die es den meisten Menschen unmöglich machen, sich Grundnahrungsmittel zu leisten.
Notizen für die Redaktionen:
- Mitte des Jahres 2024 waren in ganz Syrien beispiellose 16,7 Millionen Menschen bereits auf humanitäre Hilfe angewiesen (UN).
- Bis zum 14. Oktober sind mindestens 276.000 Menschen aus dem Libanon nach Syrien gekommen (UNHCR).
- Rund 60 Prozent dieser Menschen sind Kinder und Jugendliche, von denen viele allein ankommen (UNHCR).
- Vor Oktober lebten mehr als 90 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze und schätzungsweise 7,2 Millionen Menschen waren innerhalb Syriens auf der Flucht, wobei die Gefahr weiterer Massenvertreibungen nach Syrien besteht (UN).
Für weitere Informationen oder zur Vereinbarung eines Interviews wenden Sie sich bitte an:
- Ahmed Bayram, MENA Media Adviser, NRC Norwegian Refugee Council in Amman: bayram@nrc.no, +962 79 0160147
- Zoe-Marie Lodzik, Communication Adviser, NRC Norwegian Refugee Council in Berlin: lodzik@nrc-hilft.de, +49 151 578 60663
- NRC Norwegian Refugee Council weltweite Medien-Hotline: media@nrc.no, +47 905 62 329