Die humanitäre Lage
Die anhaltende politische Lähmung, eine schwere Wirtschaftskrise, Covid-19 und die Nachwirkungen der Explosion in Beirut sind für den Libanon nach wie vor eine enorme Belastung. Die sich verschärfenden Krisen haben in allen Bevölkerungsgruppen zu weitverbreiteter Armut geführt, was die Grundversorgung beeinträchtigt und aufgrund der knappen Ressourcen Spannungen zwischen den Gemeinden auslöst.
Der Libanon ist nach wie vor das Land mit den meisten Flüchtlingen pro Kopf: schätzungsweise 1,5 Millionen syrische Geflüchtete, 31.000 palästinensische Geflüchtete aus Syrien und 175.000 palästinensische Geflüchtete aus dem Libanon. Neun von zehn syrischen Flüchtlingsfamilien leben derzeit in extremer Armut und mehr als die Hälfte der Flüchtlingsbevölkerung ist von Ernährungsunsicherheit betroffen.
Da die libanesische Regierung die Einrichtung offizieller Flüchtlingslager ablehnt, müssen Geflüchtete selbst eine Unterkunft finden und dafür aufkommen. Da sie jedoch praktisch keinen Zugang zu Einkommen haben, verursacht dies zunehmend Probleme. Über die Hälfte der Flüchtlingsbevölkerung lebt weiterhin unter Bedingungen, die unter humanitären Standards liegen. Die libanesische Regierung hat sehr deutlich ihre Position zum Ausdruck gebracht, dass die Rückkehr von Geflüchteten nach Syrien angesichts ihrer eigenen beispiellosen Krisen Priorität haben sollte.
Der Einsatz von NRC Flüchtlingshilfe
NRC Flüchtlingshilfe Libanon ist landesweit in inoffiziellen Zeltsiedlungen, städtischen Gebieten und palästinensischen Flüchtlingslagern im Einsatz, auch durch Partnerschaften mit anderen NGOs. Während der Covid-19-Pandemie haben wir unsere Aktivitäten auf Fern- oder kombinierte Maßnahmen angepasst, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
Für weitere Informationen über unsere Arbeit, besuchen Sie bitte unsere internationale Webseite. Details zu NRC-Projekten, die von deutschen Gebern finanziert werden, finden Sie unter Partner und institutionelle Geber.