In La Sosa in Tegucigalpa herrscht Gewalt. Drei kriminelle Gruppen kämpfen um die Kontrolle des Gebiets. Aufgrund von gewalttätigen Mordfällen fühlen Kinder sich auf ihrem Schulweg nicht sicher. Die Militärpräsenz versucht, die Kontrolle über die Schule zurückzugewinnen. Foto: A. Aragon/EU/ECHO

NRC Flüchtlingshilfe im Norden Zentralamerikas & Mexiko

Organisiertes Verbrechen und Gewalt von Banden haben im Norden Zentralamerikas und Mexiko eine schwere humanitäre Krise ausgelöst. Die Mordraten in Honduras und El Salvador gehören zu den höchsten der Welt.

Die humanitäre Lage

Die durch die landesweite Gewalt verursachte Vertreibung betrifft Gemeinden in El Salvador, Guatemala, Honduras und Mexiko. Offizielle Zahlen sind entweder veraltet oder nicht vorhanden, laut IMDC waren jedoch im Jahr 2019 über 1,2 Millionen Menschen innerhalb dieser Länder auf der Flucht.

Kriminelle Banden üben in der Region eine starke territoriale Kontrolle aus. Erpressung, Mobilitätsbeschränkungen, Drohungen, Einschüchterung, Entführungen, sexualisierte Gewalt und Morde sind an der Tagesordnung. Regelmäßig kommt es zu Massakern. Der Zustand ist mit einer Kriegssituation vergleichbar.

Dem Humanitarian Needs Overview für El Salvador, Guatemala und Honduras von November 2020 zufolge brauchen in dieser Region 9,2 Millionen Menschen humanitäre Hilfe, 1,8 Millionen brauchen Schutz aufgrund den Auswirkungen der Gewalt und 3,5 Millionen leben in akuter Ernährungsunsicherheit. Diese Zahlen wurden vor der Covid-19-Pandemie und vor den Tropenstürmen Eta und Iota im November 2020 erhoben. Seitdem hat sich das Ausmaß der Krise nur noch weiter vergrößert.

Während die zweite Welle von Covid-19 im Gange ist, werden auch Massenvertreibungen, Ernährungsunsicherheit, Schulabbrüche, soziale Unruhen, Gewalt sowie Schutz- und Unterbringungsbedarf in den kommenden Monaten weiter zunehmen.

 

Der Einsatz von NRC Flüchtlingshilfe

NRC Flüchtlingshilfe ist seit 2014 im Norden Zentralamerikas im Einsatz und kümmert sich um den Bedarf von Zehntausenden Menschen, die von Gewalt und Naturkatastrophen betroffen sind, darunter Binnenvertriebene, Flüchtlinge, Menschen mit Bedarf an internationalem Schutz, Abgeschobene sowie ihre Gastgeber.

Wir setzen uns für die Anerkennung der humanitären Krise ein, die den Norden Zentralamerikas heimsucht, und tragen zur Entwicklung einer Politik bei, die die Rechte der Vertriebenen schützen soll. Wir fordern eine Aufstockung der Mittel für die humanitäre Hilfe und verstärkten Einsatz für Prozesse, die einen Strukturwandel in Sachen Schutz und Hilfe in der Region bewirken könnten.

Für weitere Informationen über unsere Arbeit, besuchen Sie bitte unsere internationale Webseite. Details zu NRC-Projekten, die von deutschen Gebern finanziert werden, finden Sie unter Partner und institutionelle Geber.