Die humanitäre Lage
In Uganda leben derzeit 1,4 Millionen Geflüchtete, was einem Zuwachs um 18,5 Prozent seit Januar 2019 entspricht. Die meisten stammen aus dem Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo.
Uganda hat eine Politik der offenen Tür und eine fortschrittliche Gesetzgebung, die Flüchtlingen Schutz und Zugang zu Dienstleistungen, Arbeit und Bewegungsfreiheit bietet, und hat sich dem Umfassenden Rahmenplan für Flüchtlingshilfemaßnahmen (CRRF – Comprehensive Refugee Response Framework) verpflichtet. Diese Verpflichtungen haben sich jedoch nicht in der Finanzierung widergespiegelt. Durch die Covid-19-Pandemie hat sich dieses Problem noch weiter verschärft. Im Juli 2020 waren erst 21 Prozent der Maßnahmen finanziert, was für die Geflüchteten und die Gastgebergemeinden zu Sicherheitsrisiken und Schwierigkeiten geführt hat, sich selbst zu versorgen. Dies wiederum verstärkte die Spannungen in den Aufnahmegebieten.
Die Covid-19-Pandemie und die sozioökonomischen Auswirkungen der eingeschränkten Bewegungsfreiheit und Aktivitäten haben die schwierige Situation noch zusätzlich verschärft. Gefährdete Gruppen werden immer verzweifelter, da es ihnen zum Überleben an grundlegenden Ressourcen fehlt.
Der Einsatz von NRC Flüchtlingshilfe
Unser Programm in Uganda verfolgt einen gemeindebasierten Ansatz und nutzt Sicherheitsanalysen als Grundlage für die Reaktion und die Ausrichtung auf die am meisten gefährdeten Flüchtlinge und Gastgebergemeinden. Das Programm ist Sektor übergreifend und hauptsächlich auf bargeldbasierte Maßnahmen ausgerichtet, verfügt jedoch auch über Fachwissen in den Bereichen Bildung, Lebensunterhalt und Ernährungssicherheit, sauberes Wasser, Unterkünfte und Rechtsberatung.
NRC Flüchtlingshilfe ist in allen größeren Distrikten vor Ort, die Geflüchtete aufgenommen haben. Im Jahr 2020 lag unser Schwerpunkt auf den schwer erreichbaren Bevölkerungsgruppen, was unter anderem zu einem integrierten Städte-Programm führte.
NRC Flüchtlingshilfe ist Teil der Covid-19-Taskforce in Uganda und unterstützt den Zugang zu medizinischer Versorgung und Sensibilisierungsmaßnahmen.
Für weitere Informationen über unsere Arbeit, besuchen Sie bitte unsere internationale Webseite. Details zu NRC-Projekten, die von deutschen Gebern finanziert werden, finden Sie unter Partner und institutionelle Geber.