Sudan: Zivilisten in weit verbreiteten Kämpfen gefangen, Plünderungen von Hilfsgütern

Veröffentlicht 03. Mai 2023
NRC Flüchtlingshilfe betrauert den Tod eines freiwilligen Helfers, der in Geneina, West-Darfur, getötet wurde.

 

NRC Flüchtlingshilfe verurteilt die Gewaltausbrüche in Geneina, West-Darfur, die zum Verlust von mindestens 191 Leben geführt haben, einschließlich einer unserer freiwilligen Helfer. Dutzende Siedlungen wurden verbrannt und zerstört, und Tausende wurden vertrieben. Das NRC-Büro und das Gästehaus wurden ebenfalls geplündert.

„Wir betrauern den Verlust unseres Freiwilligen Elsheikh Mohamed Omer, der selbst vertrieben wurde und sich der Unterstützung seiner Gemeinde verschrieben hatte", sagte Jan Egeland, Generalsekretär von NRC Flüchtlingshilfe.

Elsheikh wurde am Sonntag, dem 30. April, in einer informellen Siedlung in Geneina getötet, wo er als Teil eines Teams tätig war, das das Lager-Management durch eine Reihe wichtiger Aktivitäten wie Gemeindearbeit, Messaging und Datensammlung unterstützt. Die Arbeit ist derzeit aufgrund der schwierigen Sicherheitslage ausgesetzt.

„Die Tötung von Dutzenden von Zivilisten und die völlige Missachtung ziviler Infrastruktur ist inakzeptabel. Die Berichte, die uns erreichen, beschreiben eine Hölle auf Erden, in der vertriebene Familien sehen, wie ihre prekären Unterkünfte zu Asche gebrannt werden, humanitäre Büros geplündert, Warenlager geplündert werden und absolut nichts mehr übrig bleibt."

Die Gewalt begann am 25. April in der Hauptstadt von West-Darfur mit schweren bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen lokalen bewaffneten Gruppen. Tage intensiver Kämpfe in der Mitte der Stadt haben weit verbreitete Zerstörung und Brände verursacht. Gesundheitseinrichtungen, der zentrale Marktplatz, humanitäre Einrichtungen und öffentliche Gebäude wurden geplündert. Die Situation hat weit verbreitete Panik ausgelöst und viele Menschen gezwungen, um ihr Leben zu fliehen. Plünderungen, Brände und Angriffe auf zivile Häuser innerhalb von Geneina dauern weiterhin an. NRC Flüchtlingshilfe ist zutiefst besorgt um die Sicherheit der von dieser grassierenden Gewalt betroffenen Menschen, einschließlich unserer Kolleg*innen, deren Häuser ebenfalls verbrannt und geplündert wurden.

„Dies ist verheerend. Zum vierten Mal in drei Jahren sind Zivilisten und Binnenvertriebene in Geneina in sinnloser Gewalt gefangen", sagte Egeland.

West-Darfur ist das Zentrum der brodelnden Gewalt in Darfur, mit regelmäßigen und gezielten Angriffen auf Zivilisten seit 2021. Diejenigen, die in den letzten Tagen ihre Unterkünfte heben niederbrennen sehen müssen, haben bereits vorher schreckliche Gewalt und absolute Not in städtischen Siedlungen überlebt. Vertriebene Gemeinden suchen verzweifelt nach Sicherheit und versammeln sich an den verbleibenden Orten, die schon alle überfüllt sind.

An diesem 19. Kriegstag in Sudan gehen die entsetzlichen Szenen von Gewalt und Blutvergießen ungebremst weiter, insbesondere in der Hauptstadt Khartum und in Geneina.

„Familien in ganz Sudan, einschließlich der Familien unserer Kolleg*innen, werden auseinandergerissen und müssen wählen, zwischen dem Risiko in der Kampfzone zu verbleiben, oder ihr Leben zu riskieren auf der Flucht zu Sicherheit, oder um ein überfülltes Krankenhaus zu erreichen. Ihnen geht alles aus, einschließlich Wasser, Nahrungsmitteln, Strom, Treibstoff und Bargeld. Wir brauchen von der internationalen Gemeinschaft genauso viel Engagement, um den humanitären Zugang und die Bereitstellung von Hilfe für Millionen von Menschen zu sichern, wie sie in der Evakuierung ihrer eigenen Bürger*innen gezeigt haben - unabhängig vom Waffenstillstand", sagte Egeland.

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Hinweise für Redakteure:

Regelmäßige Updates von NRC-Mitarbeitern vor Ort finden Sie hier.

Der Jahresbericht von NRC Flüchtlingshilfe in Sudan ist hier verfügbar. Darin können Sie weitere Informationen über die Arbeit von NRC Flüchtlingshilfe im Land zu erhalten.

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Karl Schembri, Regionaler Medienberater in Nairobi, +254741664562, karl.schembri@nrc.no

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