NRC team meeting with residents of Mbulungu village. 

Nearly 17,000 people—or close to 95 per cent of Mbulungu’s population was forced to flee into the forest when fighting broke out between armed groups in March and April of 2017.  Some had to walk up to seven days to find a safe place to hide.  Many lost family members, were assaulted and nearly starved to death while on the move.  All lived in horrific conditions not certain of whether or not life would ever return to normal.

Though calm has returned to Mbulungu and several villages and towns just like it across Kasai-Central, people are not able to continue their lives as normal.  The violent conflict of 2017 left mass destruction in its wake—homes, markets, schools, sanitation facilities and health infrastructure in complete disarray.  In fact, 67 per cent of families living in Mbulungu do not have access to proper latrines and 55 per cent have no access to soap.  These absence of these basic necessities coupled with malnutrition and lack of proper shelter can lead to a host of diseases and death.

For that reason, NRC visited Mbulungu, in early 2017, where they met with the community to understand their primary needs.  NRC used its “community-based approach” by consulting with these communities to better understand their primary needs, to properly target the most vulnerable people and facilitate their ability to choose the assistance they require.

This intervention, however, is only a drop in the ocean of the vast needs of this community.  NRC is currently the only humanitarian actor in the zone and funding is not enough to address other acute needs such as food assistance, household items and education.  The Humanitarian Response Plan is currently only 25 per cent funded eight months into the year.  Humanitarian capacity is critically low.  If donors do not act now for the people of Mbulungu and for the rest of DR Congo, it will be too late.

August 29, 2018, Kasai-Central Province, DR Congo. 
Photo: NRC/Aléxis Huguet
„Als der Krieg kam, war mein Mann im Wald, um zu arbeiten. Jeder floh auf eigene Faust und ließ alles zurück. Während der Flucht wurde eins meiner Kinder getötet. Ich war schwanger und brachte das Kind allein im Wald zur Welt“, sagt Elamegi Kangologo, 26, aus Mbulungu in Provinz Kasaï-Central in der Demokratischen Republik Kongo. Fast 17.000 Menschen waren zwischen April und Mai 2017 zur Flucht in die Wälder gezwungen. Die Krise in der Demokratischen Republik Kongo bekommt wenig mediale Aufmerksamkeit und die humanitäre Hilfe wird nicht ausreichend finanziert. NRC setzt sich dafür ein, den wachsenden Bedarf der vom Konflikt betroffenen Menschen zu decken. Foto: Aléxis Huguet/NRC

Zehn Fakten über die Gefahren für Frauen auf der Flucht

Kristine Grønhaug|Veröffentlicht 04. Nov. 2019
Zur Flucht gezwungen zu sein, ist eins der schlimmsten Dinge, die einem Menschen widerfahren können. Noch schwieriger und gefährlicher wird es, wenn man eine Frau ist.

Was man über die Gefahren, denen Frauen auf der Flucht ausgesetzt sind, wissen sollte:

1. Frauen sind am stärksten betroffen: Der diesjährige Bericht über sexualisierte Gewalt in Kriegen und Konflikten untersucht 19 Länder. Der Bericht zeigt einen deutlichen Trend für das gesamte Jahr 2018: Sexualisierte Gewalt ist Teil einer umfassenderen Konfliktstrategie, die erhebliche Auswirkungen auf Frauen und Mädchen hat. Sexualisierte Gewalt wird eingesetzt, um Menschen aus ihren Gemeinden zu vertreiben, um sogenannte „unerwünschte Gruppen“ auszustoßen und umkämpftes Land und andere Ressourcen zu erobern. Darüber hinaus wird sexuelle Gewalt zum Zwecke der Unterdrückung, des Terrors und der Kontrolle genutzt.

2. Angst vor Stigmatisierung: Vergewaltigung und sexueller Missbrauch sind für die meisten Menschen ein Tabuthema und mit viel Scham verbunden. Frauen behalten ihre Erlebnisse oft für sich. Männer, die Opfer von Vergewaltigung werden, erleben diese Stigmatisierung ebenso, was die Bestimmung genauer Opferzahlen schwierig macht. Untersuchungen, die im ehemaligen Jugoslawien durchgeführt wurden, lassen jedoch hohe Zahlen vermuten.

Nach den Kriegen Anfang der 1990er Jahre in Jugoslawien gab es eine anonyme Studie über 6.000 Häftlinge in den Konzentrationslagern rund um Sarajevo. 80 Prozent der männlichen Gefangenen wurden der Studie zufolge vergewaltigt oder sexuell missbraucht (Christian Michelsen Institute, 2018).

https://www.cmi.no/news/2096-sexual-violence-in-wartime

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Die Mehrheit der Bevölkerung des Gazastreifens in Palästina ist von der stetig abnehmenden internationalen Hilfe abhängig. Alle fünf Kinder von Jumana Murad, 47, mussten die Schule abbrechen. Hier ist sie mit ihrer 17-jährigen Tochter Jenin, die nur zwei Jahre lang die Schule besucht hat. Die Familie muss oft umziehen, weil sie die Miete nicht bezahlen kann. Immer wieder werden sie auf die Straße gesetzt. Sie können sich weder die Schulgebühren noch die Schulsachen leisten. NRC sorgt dafür, dass die Menschen in Palästina Rechtsberatung, Unterkünfte, sauberes Wasser, sanitäre Anlagen sowie Bildung erhalten. Foto: Ahmed Mashharawi/NRC

3. Besorgniserregender Trend: Untersuchungen der Vereinten Nationen zeigen, dass sexualisierte Gewalt gegen sehr junge Mädchen und Jungen zunimmt. Dies ist vor allen in Ländern wie Afghanistan, Burundi, der Zentralafrikanischen Republik, der Demokratischen Republik Kongo, Myanmar, Somalia, dem Südsudan, Sri Lanka, dem Sudan (Darfur) und dem Jemen der Fall. Ziel ist es möglicherweise, die Gemeinden vor Ort zu terrorisieren.

4. Geflüchtete sind extrem gefährdet: Derzeit sind weltweit 70,8 Millionen Menschen auf der Flucht. Viele fliehen infolge von konfliktbedingten Gräueltaten einschließlich sexualisierter Gewalt. Wenn Frauen Checkpoints oder Grenzen ohne Ausweispapiere oder Aufenthaltsgenehmigung passieren, sind sie einem hohen Risiko ausgesetzt, vergewaltigt zu werden.

5. Immer noch nicht in Sicherheit: Sexuelle Übergriffe können selbst dort noch auftreten, wo die Menschen Schutz gesucht haben. Sie können selbst in den Lagern für Geflüchtete oder Binnenvertriebene noch Opfer von sexualisierter Gewalt werden. Frauen sind zum Beispiel stark gefährdet, vergewaltigt zu werden, wenn sie außerhalb des Lagers Feuerholz suchen.

Vertriebene können Opfer von Menschenhandel, Vergewaltigung und Zwangsprostitution werden. Um das Risiko der Ausbeutung zu minimieren oder Zugang zu dringend benötigten Ressourcen zu bekommen, verheiraten verzweifelte Eltern ihre minderjährigen Töchter oft mit Fremden. Ein weiteres Problem ist geschlechtsspezifische Gewalt, wie etwa Gewalt in der Partnerschaft.

Im Jahr 2014 führten Militäroperationen in Nord-Waziristan – einer Bergregion im Nordwesten Pakistans nahe der afghanischen Grenze – dazu, dass Tausende Menschen aus Pakistan nach Afghanistan fliehen mussten. 20.000 davon waren Kinder im Schulalter. Mit der Unterstützung der norwegischen Regierung und UNICEF konnte NRC 176 Klassenräume bauen und Schulen vor Ort unterstützen, sodass sie mehr Geflüchtete aufnehmen konnten. Viele der Klassenräume werden noch immer genutzt, um sowohl pakistanische als auch afghanische Kinder zu unterrichten. Foto: Enayatullah Azad/NRC

6. Erniedrigung und die Kinder des Feindes: Sexualisierte Gewalt wird als Kriegstaktik und als Form von Terrorismus eingesetzt. Das Ziel ist häufig Kontrolle und Erniedrigung. Oder sie kann eingesetzt werden, um Frauen zu schwängern, um die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung zu verändern.

7. Von allen verlassen: Frauen auf der Flucht werden oft von ihren Männern verlassen. Darüber hinaus verlieren sie häufig ihr Netzwerk, das sie zu Hause hatten, wie etwa ihre Familie, Freunde und Nachbarn. Das macht sie anfälliger für Missbrauch.

8. Allein für die Familie verantwortlich: Viele Frauen sind gezwungen, ihre Kinder allein zu versorgen. Manche begeben sich in die Prostitution, um sie ernähren zu können.

Jennifer, 20, kommt aus Honduras in Zentralamerika. Zu viele Honduranerinnen haben Angst Opfer von Gewalt, sexualisierter Gewalt und Mord zu werden. Viele haben daher keine andere Wahl als zu fliehen. Jennifer wurde schwanger, als sie 14 Jahre alt war, und muste die Schule abbrechen. Sie erhielt Drohungen von einem Mitglied einer gewalttätigen Bande. Schließlich wurde ihre Angst so groß, dass sie beschloss, mit ihrem Sohn in die Vereinigten Staaten zu fliehen. In Mexiko wurden sie aufgehalten und nach Honduras zurückgeschickt. Sie wohnte in anderen Vierteln, aber auch hier wurde es zu gefährlich. Dank der Finanzierung durch die EU konnte NRC Jennifer und ihrem Sohn zu einem sicheren zum Leben verhelfen und ihr Rechtsberatung anbieten. Foto: Up Studio/NRC

9. Täter bleiben ungestraft: Das Problem von sexualisierter Gewalt im Krieg ist, dass sie selten gemeldet und verfolgt wird. Das Völkerrecht besagt hingegen, dass Vergewaltigung ein Kriegsverbrechen darstellt, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und ein Bestandteil von Völkermord sein kann.

Der Internationale Strafgerichtshof (ICC) hat Staatsoberhäupter angeklagt und eine Reihe hochrangiger Militärführer für den Befehl zu sexualisierter Gewalt verurteilt.

10. Die Weltgemeinschaft: Sexualisierte Gewalt in Krieg und Konflikt wird damals wie heute eingesetzt und stillschweigend akzeptiert.

Im Jahr 2000 verabschiedeten die Vereinten Nationen eine Resolution zum Thema Frauen, Frieden und Sicherheit (Resolution 1325 des UN-Sicherheitsrats http://unscr.com/en/resolutions/doc/1325). Diese ist von großer Bedeutung, denn sie besagt, dass sexualisierte Gewalt im Krieg Teil der Kriegsführung ist und nicht etwas, das nur zufällig geschieht. Genau deshalb argumentiert die Resolution, dass es Frauen erlaubt sein sollte, an Konfliktprävention, Friedensprozessen und Konfliktverhütungseinsätzen teilzunehmen. Die Situation und Einschätzung von Frauen ist inzwischen Teil der UN-Berichte geworden.

Dass der Friedensnobelpreis im vergangenen Jahr dem kongolesischen Arzt Denis Mukwege und der Jesidin Nadia Murad verliehen wurde, trug dazu bei, über Vergewaltigung in Krieg und Konflikt – ein Problem, dass sich weitgehend im Verborgenen abspielt – aufzuklären.

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Dieses Foto stammt aus Kamerun, wo die NRC-Mitarbeiter Sabine Wouleo Geflüchtete über Geburtsurkunden aufklärt. Wenn Krieg herrscht und man zur Flucht gezwungen ist, um sein Leben zu retten, hat man in den seltensten Fällen die Zeit, seine Ausweise und andere Papiere zusammenzusuchen. Wenn man das Glück hat, sie trotzdem bei sich zu haben, kann es passieren, dass sie unterwegs verloren gehen. Dann kommt man hoffentlich an einem Ort, an dem man in Sicherheit ist. Dort wird man dann feststellen, dass die Kinder ohne Geburtsurkunden nicht zur Schule gehen können. In über 20 Ländern, in denen Konflikte herrschen, bietet NRC Geflüchteten Rechtsberatung an, sodass sie ihre Rechte geltend machen und ein neues Leben beginnen können. Im Jahr 2018 erhielten über 1,1 Millionen Menschen durch uns Informationen, Beratung, Rechtshilfe und Schulungen. Foto: Itunu Kuku/NRC

Wie NRC sich einsetzt:

  • Schutz bildet die Grundlage all unserer humanitären Arbeit. Im Jahr 2018 unterstützten unsere 14.000 humanitären Helferinnen und Helfer über 8,5 Millionen Menschen.
  • Konflikte, Kriege und Krisen können unterschiedliche Auswirkungen auf Frauen, Männer, Mädchen und Jungen haben. Manchen werden nur aufgrund ihres Geschlechts ihre Rechte verwehrt, andere werden Opfer von Missbrauch und sexualisierter Gewalt. Wir haben uns verpflichtet, in all unserer humanitären Arbeit geschlechtsspezifische Aspekte zu berücksichtigen.
  • Ob es darum geht, für das Recht der Frauen auf Landbesitz einzutreten, in Schulen Toiletten für Mädchen einzurichten oder Jungen vor der Rekrutierung als Kindersoldaten zu bewahren, NRC berücksichtigt den Bedarf der Menschen in Bezug auf ihr Geschlecht und ihr Alter.
  • NORCAP, die Expertengruppe von NRC, besteht aus hoch qualifizierten Fachleuten, einschließlich der Bereiche Schutz, Geschlecht und Gleichstellung.
  • Menschen auf der Flucht sind in einer äußerst schwierigen Lebenslage. NRC setzt sich dafür ein, dass Vertriebene ihre Würde und ihr Selbstvertrauen bewahren können.